Titel

Hedwig Tauber

Geburtsdatum 30.12.1890
Geburtsort Meran/Merano
Beruf Hotelsekretärin/segretaria d'albergho
Wohnorte Meran/Merano, Bozen/Bolzano
Adresse Meran/Merano, "Stolperstein": via Galileistr. 16, Bozen/Bolzano
Hedwig Tauber wurde am 03.01.1891 als Sohn von Leopold Tauber und Josefine Munk in Meran geboren. Auch fast alle ihre Geschwister Margarethe (1884), Elisabeth (1888), Paula (1889), Ernst (1894), Konrad (1896) und Johann (1899) wurden in Meran geboren. Ihr Vater Leopold Tauber, der ursprünglich aus Lipník nad Bečvou (dt. Leipnik) in Mähren stammte, war hier als Oberoffizial der k.k. Staatsbahn Stationschef bei der Bozner-Meraner Bahn. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war Leopold Tauber Mitglied der Königswarter-Stiftung, die in Meran die Funktion einer jüdischen Gemeinde übernahm, solange hier keine eigenständige Gemeinde zugelassen wurde. Doch nur wenige Jahre später wurden fast alle seine sieben Kinder getauft. Am 21. April 1906 wurde Hedwig Tauber in Meran getauft.
Hedwig Tauber scheint nicht verheiratet gewesen zu sein. Ihr Bruder Johann Tauber, der unter dem Faschismus den Namen Giovanni Colombo führte, war Angestellter und Kassier der Banca del Trentino e dell' Alto Adige. 1938 wurde Hedwig Tauber in der Volkszählung erfasst. Von 6.5.1939 bis 13.7.1939 hielt sie sich laut Bozner Meldeamt im Bozner Hotel Città auf. Als ihre Adresse in Meran wurde damals das Studio von Dr. Kurt Tauber im Palazzo Credito Meranese am Meraner Kornplatz angegeben. Nach dem Einmarsch der Nazis flüchtete Hedwig Tauber aus Meran. Sie wurde am 8. Oktober 1943 in Montegiorgio in der Provinz Ascoli Piceno festgenommen und in das Lager von Servigliano überstellt. Am 5.4.1944 kam sie ins KZ Fossoli. Am 16. Mai 1944 wurde sie von Fossoli ins KZ Auschwitz Birkenau deportiert, wo sie am 23.5.1944 ankam. Laut Liliana Picciotto ist es ungewiss, ob sie die Fahrt und die Selektion überlebt hat. Wie Hedwig Tauber starb, bleibt im Dunkeln.
Sterbeort An unbekanntem Ort in der Schoah ermordet.