Titel

Oskar Kienwald

Geburtsdatum 15.10.1888
Geburtsort Przemysl, Polen
Beruf Schneider: Salon Kienwald in der Pietro Micca-Straße in Bozen
Wohnorte Bozen: seit 1920, 1933 bis 1936, Meran: seit 1936, 1939
Adresse Bozen 1935: Via Monte Tondo 7, 1936: Via Pietro Micca
Meran 1938: Via Balilla 9, 1939: Via Ballila 3
Ehepartner/in Rachel Nadel-Kienwald
Kinder Leonhard (1921), Erwin (1925)
Oskar Kienwald wurde am 15.10.1888 in Przemysl geboren und war Mitglied der jüdischen Gemeinde von Meran. Am 10.11.1927 wurde ihm in Bozen die Lizenz für eine Modewarenhandlung mit Produkten aus eigener Fertigung erteilt, die er zunächst in der Postgasse 6 führte.
Sein Scheidersalon wurde berühmt. Als sich im September 1934 hielt die ägyptische Königin Nazli Sabri, Gattin von Fuad I., im Bozner Hotel Bristol aufhielt, ließ sie sich von Kienwald dreizehn Kleider anfertigen.
Am 10.12.1936 übersiedelte Oskar Kienwald mit seiner Familie nach Meran. Hier wurde er in der Zählung der in Italien lebenden "Juden" durch die faschistischen Behörden vom 22.8.1938 als dauerhaft ansässig erfasst. Am 16.2.1939 erhielt seine Akte den Zusatz: "di razza ebraica". laut Unterlagen aus dem Stadtarchiv Meran wollte er am 30.7.1939 mit seiner Familie nach Verona flüchten, wo seine Anwesenheit nicht amtlich bestätigt wurde.
Laut Anna Pizzuti war er 1940 mit seiner Frau und seinen Söhnen in Verona und im Juni 1940 im Lager Campagna in der Provinz Salerno. Darauf war er im Lager Ferramonti. Von dort wurde er am 04.10.1941 nach Lucca gebracht. Am 18.10.1943 war Oskar Kienwald im Lager Castelnuovo Garfagnana, wo er seit April bzw. August 1943 war.